Aufgenommen von
Josef Hendricks
Ursula malte aus Leidenschaft bis ins hohe Alter, solange es ihr Augenlicht zuließ.
Im Alltag zeichnete und illustrierte sie gerne. Josef war sich bewusst, dass sie neben der Kindererziehung wenig Zeit für ihr Hobby hatte.
Wenn sie dann aber auf Reisen waren, während des Familienurlaubs, den sie jedes Jahr im Schnalstal verbrachten, oder später auf den Reisen,
die sie als Paar unternahmen, sorgte Josef dafür, daß sie den Freiraum bekam, den sie zum Malen brauchte.
Die Familie machte Ausflüge. Josef setze Ursula in irgendeinem verträumten norditalienischen Keinstädtchen ab. Er kümmerte sich dann um die Kinder, besichtigte mit ihnen
die umliegenden Sehenswürdigkeiten, kletterte mit Ihnen auf Berge oder führte sie zu bemerkenswerden Orten.
Abends pickte er Ursula wielder auf. Meist traf er sie in einer verträumten Gasse oder auf einem romantischen Marktplatz an, umringt von Kindern,
die ihr zu Essen und zu Trinken gebracht hatten und das entstandene Werk aufgeregt und stolz begutachteten. Die Anwohner hatten Ursula und ihr Kunstwerk
den ganzen Tag beobachtet und ins Herz geschlossen. Man hatte den Eindruck, sie war ein Teil von ihnen geworden und gehörte dazu.